Mein Ziel war es an der Lombardei Rundfahrt ein super Rennen zuzeigen! Ich setzte alles auf diesen Tag. Doch zuvor hatten wir noch ein paar andere Rennen vor uns, wie z.B. Coppa Sabatini, Giro dell Emilia, GP Begehlli und Giro del Piemonte. Die ersten beiden Rennen stellte ich mich voll in den Dienst der Mannschaft, denn ich wußte, daß ich im finale keine Chancen haben werde für ein Top Resultat. Doch es lief überraschend gut, bis ins Finale hinein. Am GP Emilia, eines der härtesten Rennen in Italien, kämpfte ich solange mit, bis ich nicht mehr konnte! Niklas Axelsson, der auf den Schlußrunden in der Abfahrt gestürzt war, nahm ich ans Hinterrad, und führte ihn wieder ins Feld hinein.
Am Giro del Piemonte fuhr ich einwenig auf biegen und brechen, ich wollte von Anfang an in eine Fluchtgruppe. Doch es wollte einfach nicht klappen…, bis ich dann zu mir sagte, ok.., heute fährst du den Schlußsprint. Missaglia, der eigentlich unser Leader für das Rennen war, stürzte ziemlich schwer 10km vor dem Ziel, und so waren wir nur noch zu dritt! Die Position war super bis 400m vor dem Ziel, doch in der letzten Kurve wo sich ein Kreisel befand, wurde ich eingeklemmt, und verlor so meinen ganzen Schwung für den Finish! Am Schluß mußte ich mich mit dem 23. Rang zufrieden geben.
Doch das „Heileit“ stand ja noch vor uns, die Lombardei Rundfahrt, mit dem Start in Mendrisio. Wie schon erwähnt, wollte ich ein super Rennen abliefern. Das hieß für mich in einer Fluchtgruppe Unterschlupf zu finden! Kaum war der Start lanciert, ging es gleich zur Sache! Jeder wollte ausreisen, ich natürlich auch, doch es wollte auch heute nicht klappen! Die ersten 25km war der Schnitt so hoch, das Feld war immer voll in die Länge gezogen.
Erst in Como, in einer kleinen Abfahrt, ging eine Spitzengruppe von fünf-sechs Fahrern. So zog ich mich einwenig zurück, und fuhr immer in der nähe unseren Chefs. Anza und Axelsson wurden bestimmt für das Finale. Nach der ersten Verpflegung wurde das Tempo ziemlich beschleunigt, so das der Abstand nach vorne sehr schnell verkleinert wurde. Vor dem Madonna del Ghisallo, der schwerste Anstieg vom ganzen Renne, ging es um die Positions-Kämpfe. Sergio und ich gaben alles, so das unsere beiden Leader die richtige Position hatten für den schweren Aufstieg. So war dann mein „Power“ endgültig vorbei, und mußte ein paar Gänge zurückschrauben.
Ich fuhr mit einer größeren Gruppe den Aufstieg hinauf, und beendete noch das Rennen mit einem großen Rückstand auf den Tagessieger Bettini. Der bestplazierte war Niklas auf dem 25. Rang.
Es war ein super schönes Rennen, leider nicht das erreicht wo ich eigentlich wollte, aber ich konnte die Saison Glücklich und auch Müde abschließen. (Philippe)